Donnerstag, 6. Oktober 2016

Der Spion der aus der Kälte kam - John le Carré



Der Spion der aus der Kälte kam

Genre: Agentenroman / Thriller
Autor: John le Carré
Verlag: Ullstein
Preis: 10 €
Seiten: ca. 250
ISBN: 13 9783548287256

1.     Handlung: Alec Leamas ist im britischen Geheimdienst tätig und ihm war der Bereich Ostdeutschland unterstellt. Mundt, ein anderer Agent, hat mehrere Agenten die Leamas unterstanden ermordet, dadurch sinnt er auf Rache. Er scheidet aus dem Geheimdienst aus um Mundt im geheimen in den Misskredit zu treiben. Er lässt sein Leben verkommen und lässt sich scheinbar als Überläufer einkaufen.
2.     Schreibstil: Der Schreibstil Carrés ist einzigartig. Er ist unglaublich detailversessen und beinhaltet unglaubliche Beschreibungen. Zudem ist alles extra so geschrieben, dass man den Leser auf eine falsche Fährte lockt nur um danach immer wieder die Wahrheit zu bestätigen. So weiß man nie ob das was man lies nun doch der Wahrheit entspricht oder wieder ein gewiefter Schachzug des Autoren ist. Somit gibt es zu Hauf Überraschungen und Wendungen die das Buch so unglaublich spannend machen. Auch die Dialoge sind sehr besonders. Man bekommt manchmal wirklich nur den Gesprächsanteil und dann plötzlich doch wieder die Gedanken von Leamas, die einen dann das Gespräch in einem vollkommen anderen Licht zu sehen.
3.     Charaktere: Die interessantesten Charaktere sind wohl Leamas selbst, dem man die Rolle des Doppelagenten unglaublich gut abnimmt. Das ganze Buch bereitet ihn außerdem auf die Entscheidung vor die er am Ende trifft. Er ist ein außergewöhnlich intelligenter Man, der diese allerdings niemals nach außen zu Schau stellt. Er weiß es selber von sich ganz genau, behält dies für sich, damit die anderen ihn unterschätzen und sich überschätzen. Das sieht man besonders in den Gesprächen mit Ashe. Außerdem der Antagonist Mundt. Er tritt eigentlich das ganze Buch nicht in Erscheinung, aber wenn er es tut verkörpert er genau das was an erwartet. Zudem kommen die unantastbar wirkenden und dargestellten Chefs der Geheimdienste. Diese werden nicht einmal mit Namen genannt. Im Gegensatz zu denen steht die aus dem Volk kommende Liz. Sie verkörpert eine normale Frau die in die Fänge dieser geheimen Organisationen gerät und sich von diesen nicht mehr befreien kann.
4.     Umsetzung: Die Umsetzung des Buches ist meiner Meinung nach überaus gelungen. Man wird in die Welt von Leamas eingeführt und dann immer tiefer. Durch die immer wiederkehrenden Momenten in denen man auf Glatteis geführt wird nur um danach wieder die „Wahrheit“ zu erfahren bleibt das Buch spannend bis zur letzten Minute. Auch der Spannungsbogen ist unglaublich passend. Mir persönlich kam es so vor als ob dieser eigentlich niemals unterbrochen wurde, außer vielleicht einmal in der Mitte des Buches,  und dann zum Höhepunkt kam. Außerdem liebe ich die Metapher der Kälte, die erst im allerletzten Kapitel wieder aufgenommen wird.
5.     Cover: Das Cover ist weitestgehend unspektakulär, allerdings sehr passend und deshalb gut.
6.     Ende: Das Ende war überraschend. Es gibt wieder einen Plottwist, den man einfach nicht mehr erwartet, da im Vorhinein schon so viele waren. Am Ende zerreißt es einem das Herz, doch passender hätte das Ende überhaupt nicht sein können. Es war das einzige war passte und war dem Buch angemessen.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:            40 / 40
2.     Schreibstil:          15 / 15
3.     Charaktere:         18 / 20
4.     Umsetzung:         8   / 10
5.     Cover:                    4  / 5
6.     Ende                      10/ 10

                                                        95 / 100

Gesamtwertung:   9.5 P
Genrewertung:      9.5 P

Ein brillanter Roman, der die Botschaft hat: für den Geheimdienst zählt nur das Ergebnis.

Verlag Link: Ullstein

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